Bonobo Alive e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, wilde Bonobos und ihren natürlichen Lebensraum zu schützen. Dafür ist es notwendig, den Menschenaffen ein sicheres Refugium zu schaffen. Artenschutz kann langfristig nur dann gelingen, wenn die Menschen, die den Lebensraum der Wildtiere teilen, in diese Bemühungen eingebunden sind. Bonobo Alive e.V. engagiert sich deshalb nicht nur für den Schutz wilder Tiere und Pflanzen, sondern unterstützt auch die Bevölkerung in den Urwalddörfern.
Um den Einfluss der Aktivitäten von Bonobo Alive feststellen zu können, braucht es Informationen zum Status von Bonobos und anderen Wildtieren. Dazu werden über lange Zeiträume systematische Bestandserhebungen mithilfe von Kamerafallen, die bewegte Objekte automatisch aufzeichnen und Wildtiere in standardisierter Weise erfassen, durchgeführt. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass sie auch nachtaktive und besonders scheue Tierarten berücksichtigt. Diese Technik verspricht eine Verbesserung bei der Erfassung der Artenvielfalt, sowie neues Wissen zur räumlichen Nutzung des Waldes. Ziel des Biomonitoring ist es, festzustellen, wie sich Patrouillen und andere Schutzbemühungen von Bonobo Alive auf die Bestandsentwicklung von Bonobos und anderer bedrohter Tierarten auswirken.
Die Bonobos im Wald von LuiKotale haben regelmäßig Kontakt mit Menschen und sind deshalb einem besonderen Risiko ausgesetzt. Um die Übertragung menschlicher Erreger auf die Wildtiere zu verhindern, gibt es einen Katalog mit Hygienevorschriften. Dazu gehört, unter anderem, das Tragen von Masken und die Einhaltung eines Mindestabstandes. Außerdem werden täglich Daten aufgenommen, die Auskunft über den aktuellen Gesundheitszustand der Bonobos geben. Wie reagieren sie auf Verletzungen, wie oft wird gehustet und wie lange liegen Bonobos normalerweise im Nest? Anhand dieser und anderer Basisdaten können Abweichungen vom „Normalzustand“ festgestellt werden. Diese sind oftmals erste Hinweise auf Erkrankungen und können dabei helfen, gezielt nach der Art und Herkunft der Erreger zu suchen.
Foto Christian Ziegler
Foto Christian Ziegler
Foto Gottfried Hohmann
Foto Victor Amman
Foto Victor Amman
Für den Erhalt der Artenvielfalt ist der nachhaltige Schutz der natürlichen Flora und Fauna des zentralen Kongobeckens von herausragender Bedeutung. Ebenso wichtig ist die Kenntnis der Eigenschaften von Tieren und Pflanzen im Ökosystem. Unterstützt von Bonobo Alive, erforscht Dr. Musuyu Muganza am Institut National de Recherche Biomedicale die Inhaltsstoffe von Medizinpflanzen, die von Menschen und Bonobos konsumiert werden. Gleichzeitig unterrichtet er Student*innen an der Universität Kinshasa und ist so zum Multiplikator für die Mission von Bonobo Alive geworden.