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A lucky escape ?

Schwein gehabt ?
Treten unterschiedliche Tierarten miteinander in Kontakt, geschieht das nicht unbedingt mit Absicht und der Nutzen ist häufig einseitig. Raubtiere kennen die Orte, die von Beutetieren aufgesucht werden, orientieren sich an deren Lautäußerungen oder ihrem Geruch. Ist die Jagd erfolgreich, dann wird das Beutetier entweder sofort vertilgt oder zum späteren Verzehr versteckt. Manchmal bringen Raubtiermütter die Beute lebend zum Bau um dem Nachwuchs Gelegenheit zu geben, Jagdverhalten zu üben. In solchen Fällen kann zwischen dem Fang der Beute und dem Verzehr einige Zeit vergehen, aber am Ende landet die Beute im Raubtiermagen. Wilde Bonobos, machen Jagd auf Waldantilopen, Affen und andere Säugetiere und teilen die Beute mit anderen Gruppenmitgliedern. Jagd und der Verzehr von Fleisch gehören also zum Verhaltensrepertoire der Art. Hin und wieder wurde beobachtet, dass ein Bonobo ein anderes Tier fängt und mit sich herumträgt, ohne dass diesem ein Haar gekrümmt wurde. Warum Bonobos Beute fangen und sie dann wieder laufen lassen, erscheint rätselhaft. Vielleicht geht es, ähnlich wie bei anderen Raubtieren darum, dass Jugendliche erste Erfahrung im Umgang mit Beutetieren sammeln müssen. In dem Fall würde man erwarten, dass das Katz-und-Maus-Spiel vorwiegend von unerfahrenen Jungtieren praktiziert wird, und dass sich am Ende andere Gruppenmitglieder der Beute bemächtigen. Beide Annahmen treffen durchaus nicht immer zu und liefern keine überzeugende Erklärung. Eine andere Vermutung ist, dass dem Jäger durch den Besitz eines potentiellen Beutetieres besondere Aufmerksamkeit zuteilwird. Dass sich daraus möglicherweise auch Vorteile für den erfolgreichen Jäger ergeben ist denkbar, bislang jedoch reine Spekulation. Unklar bleibt weiterhin, warum sich andere Gruppenmitglieder den begehrten Happen entgehen lassen. Das Spiel mit der Beute ist ein seltenes Ereignis und bislang ist kein Muster zu erkennen, welches das Rätsel lösen könnte.
In einer Email die uns kürzlich aus dem Wald von LuiKotale erreichte berichtet Jay Haycock über eine solche Begebenheit die wir mit den Besuchern der Bonobo Alive Webseite teilen möchten (siehe Feldpost). In diesem Fall fing ein jungerwachsener Bonobo mit Namen Gandhi einen Frischling (siehe Abbildung), spielte mit ihm und ließ das Ferkel am Ende wieder laufen. Ob die Beute ihre wiedergewonnene Freiheit auch überlebte, scheint angesichts der groben Behandlung jedoch fraglich.


A lucky escape ?
When different animal species come into contact, it does not necessarily happen intentionally and often the benefits are one-sided. Predators know the places that prey animals visit and are sensitive towards their vocal emmissions or their scent. If a hunt is successful, the prey is either eaten immediately or cached to be consumed at a later time. Sometimes females bring the prey alive to the den to give their offspring the opportunity to practise hunting behaviour. In such cases, a long time may pass between catching and eating the prey, but in the end, it always ends up in the predator's stomach. Wild bonobos hunt forest antelopes, monkeys and other mammals and share the prey with other group members. Hunting and the consumption of meat are therefore part of the species' behavioural repertoire. From time to time, bonobos catch another animal, carry it around without harming a hair on its head before letting it go. Why bonobos let the prey run away seems puzzling. Is it that immature bonobos animals need to gain experience of handling prey? In this case, one would expect that the prey-game is mainly practised by youngsters and that other group members take possession of the prey once the kid gets tiered of its toy. However, as adults have been seen to engage in such playful episodes, evidence does not support such a proposition. Another idea is that playful hunting generates attention that is, the game serves as an eye-catcher. Although purely hypothetical, it is conceivable that this could result in an advantage for the successful hunter. However, why everyone else is missing out on the coveted morsel remains unclear. The prey-play-game is a rare event and no pattern has yet emerged that would help solving the mystery.
In a recent email from the forest of LuiKotale, Jay Haycock reports one such incident that we are happy to share with visitors to the BA website (see Forest mail). In this case, a young adult bonobo (named Gandhi) caught a piglet (on the picture), played with it until the piglet managed to escape. Given the rough treatment, it remained unclear if the victim survived.

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2. Januar 2025
Bildungsförderung ist ein wichtiges Element im Portfolio von Bonobo Alive. Die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sind im ländlichen Raum besonders rar; der Schulbetrieb steht generell auf schwachen Füssen, endet früh und die Infrastruktur für diejenigen, die ihre Ausbildung fortsetzen möchten, fehlt.
22. November 2024
Familiensinn wird oft als ein besonderes Merkmal unserer eigenen Spezies angesehen und tatsächlich beschränkt sich bei nichtmenschlichen Primaten Fürsorge nahezu ausschließlich auf jene zwischen Mutter und Kind.
2. Oktober 2024
In sozialen Gruppen geht es selten gerecht zu. Da Gruppenmitglieder ähnliche Bedürfnisse und Interessen haben wird konkurriert, selbst wenn genug für alle da wäre.
13. August 2024
Liebe Freunde und Förderer von Bonobo Alive, regelmäßig berichten wir über das, was Forscher und Naturschützer im Wald von LuiKotale mit den Bonobos erleben.
16. Juli 2024
Die Aufzucht von Nachkommen fällt bei vielen Tierarten in den Zuständigkeitsbereich von Weibchen und bei Säugetieren ist der mütterliche Aufwand gewaltig.
19. Juni 2024
Freilebende Primaten an die Nähe von Menschen zu gewöhnen ist oft eine besondere Herausforderung. Geduld, Beharrlichkeit und Geschick sind erforderlich, damit die Wildtiere ihre natürliche Furcht vor dem Hauptfeind Mensch ablegen.
8. Mai 2024
Das Dorf Lompole ist 600 km von der Hauptstadt Kinshasa entfernt, keine besonders große Entfernung in einem Land mit zwei Zeitzonen. Dennoch liegen die Orte in verschiedenen Welten.
16. März 2024
Der Tag im Forschungscamp LuiKotale wird in erster Linie durch die Bonobos bestimmt. Die Assistenten, die in den Wald gehen, absolvieren einen Arbeitstag von 12 bis 14 Stunden.
21. Dezember 2023
Sephora (Bild) ist 22 Jahre alt und hat im Herbst ihre Ausbildung an der Uni Kinshasa beendet. Aufgewachsen ist sie in Lompole, einem kleinen Urwalddorf am Rande des Salonga Nationalpark.
1. Dezember 2023
Der tropische Regenwald ist ein Lebensraum in dem praktisch nie Futterknappheit herrscht. Das ganze Jahr über liefern Bäume und Lianen Früchte, der Boden ist bedeckt mit proteinreichen Krautpflanzen und in den feuchten Uferbereichen der Bäche und Flüsse finden sich Insektenlarven und anderes Getier.
16. Oktober 2023
Der Weg vom Camp zu den Bonobos ist fast immer ziemlich lang und als Sonya und Colin losgegangen sind, war es noch dunkel. Inzwischen hat sich der Himmel rosa gefärbt und sie machen ihre Stirnlampen aus.
von websitebuilder 15. August 2023
Das Säckchen sieht aus wie ein Utensil aus dem Spielzeugregal, es ist handtellergross, elastisch und mit Sand gefüllt. Ein Ende ist mit einer Nylonschnur verbunden. Jetzt nimmt Tanguy Deville die Schnur in die Hand, ein prüfender Blick in die Baumkrone, dann lässt er das Säckchen an der Schnur kreisen.
von websitebuilder 1. Juli 2023
Es ist 14 Uhr, das Dorf Nganda brütet in der Mittagshitze. Der Vorplatz der Krankenstation liegt im Schatten von Brotbäumen und Ölpalmen. Ein guter Ort, um den Studenten, die vor wenigen Tagen aus der Hauptstadt Kinshasa gekommen sind, die ersten Lektionen zur Arbeit unter Feldbedingungen zu erteilen.
von websitebuilder 21. Mai 2023
Die Kommunikation mit dem Team im Camp von LuiKotale funktioniert über ein Funkgerät. Ein hoher Antennenmast sorgt dafür, dass die Signale aus der Lichtung über die Baumkronen nach Norden abstrahlen.
1. April 2023
Menschen sind Raubtiere, die Jagd hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. In einer Zeit, in der vegane Lebensweise Konjunktur hat, ist diese Auffassung nicht gerade populär. Anthropologen und Evolutionsbiologen vertreten jedoch die Meinung, dass Beutemachen und Fleischverzehr folgenschwere Schaltstellen in der Entwicklung unserer Spezies waren.
2. Februar 2023
Affenkinder werden als Nesthocker geboren die ohne ständige Betreuung und massive Unterstützung nicht überleben. Mütter sind 24 Stunden im Einsatz und fungieren nicht nur als Tankstelle und Transportvehikel, sondern stellen eine Ressource bereit, die sich am besten mit sozialer Fürsorge beschreiben lässt.
1. Januar 2023
Weltweit sind Wildtiere gefährdet und die Hochrechnungen von Naturschutzbehörden können alarmierender nicht sein. Besonders groß ist die Gefahr für Arten, die eine langsame Entwicklung durchmachen.
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