Bonobo Alive Campus

Bonobo Alive Campus
Bildungsförderung ist ein wichtiges Element im Portfolio von Bonobo Alive. Die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sind im ländlichen Raum besonders rar; der Schulbetrieb steht generell auf schwachen Füssen, endet früh und die Infrastruktur für diejenigen, die ihre Ausbildung fortsetzen möchten, fehlt. In früheren Beiträgen auf dieser Website wurde über junge Menschen aus den Dörfern berichtet, die sich an Gymnasien, Colleges und Universitäten eingeschrieben haben. Einer, der sich für den Brückenschlag zwischen Bonobo Alive und den Dorfgemeinschaften besonders einsetzt, ist Tommaso Manzoni. Bei einem Treffen im Dezember sprach Tommaso über besondere Ereignisse, die seine Erlebnisse mit Aktivitäten von Bonobo Alive widerspiegelten:
“Angesichts der Bedeutung, die Bonobo Alive der Verbesserung von Bildung beimisst, fand ich, dass es an der Zeit war, mich endlich mit der Gruppe jener Schüler zu treffen, die mit Mitteln des Vereins unterstützt werden. Nachdem ich aus dem Wald nach Kinshasa zurückgekehrt war, organisierte ich deshalb ein Treffen mit Schülern und Studenten, um mehr von ihrer derzeitigen Situation zu erfahren und zu hören, welche Prognosen es für die Zeit gibt, wenn die derzeitigen Ausbildungsprogramme beendet sein werden. Das Treffen an dem auch Prof. Desire Musuyu Muganza teilnahm fand im Projektbüro statt. Muganza der während seiner gesamten akademischen Laufbahn von Bonobo Alive unterstützt wurde, war ein kompetenter Gesprächspartner. Da sassen nun drei Generationen an einem Tisch und tauschten persönlicher Erfahrungen aus. Hauptthema war die Aussicht auf berufliche Positionen für die Studenten und das Potenzial von Bonobo Alive und anderen Naturschutzorganisationen, sie dabei zu unterstützen. Ein anderes Thema war die Kommunikation zwischen Förderern und Geförderten, der Informationsaustausch, sowie das Engagement der Schüler, ihre Erfahrungen mit Bildungsförderung in die Heimatdörfer zu tragen. In Anbetracht der schwachen Wirtschaft in ihrer Heimat und der kulturellen Zwänge, die eine berufliche Laufbahn besonders für junger Frauen erschweren, wird der Kampf junger Menschen um die Umwandlung von Hochschulabschlüssen in eine bezahlte Beschäftigung, weitergehen. Und dennoch: Jedes Investment in die Ausbildung einer Person ist wie ein Stein, den man ins Wasser wirft: Er löst Wellen aus, die sich weiterbewegen und zu einem späteren Zeitpunkt kritische Auswirkungen haben können. In welche Richtung sich die Jungendlichen auch bewegen werden, der Anfang ist gemacht”.
Tommasos' Engagement leistet einen entscheidenden Beitrag zur Arbeit von Bonobo Alive, aber es braucht noch mehr, um Ideen in die Tat umzusetzen. Finanziert wurde das Bildungsprojekt in diesem Jahr von Rettet den Regenwald und privaten Spendern, denen die wildlebenden Bonobos und ihr Lebensraum besonders am Herzen liegen.
Bonobo Alive Campus
In the rural populations living in the surroundings of Salonga National Park, school services are poorly developed and end early. Bonobo Alive promotes individual efforts to overcome this limitation and educational support has become a major domain of its portfolio. Previous contributions to this website have reported about young people from the villages who have enrolled in high schools, colleges and universities. One person who is particularly active in building bridges between Bonobo Alive and village communities is Tommaso Manzoni. In a recent meeting, Tommaso talked about some special events that marked this years’ activities of Bonobo Alive:
“After several years of hearing about the education program of Bonobo Alive, I decided it was time for me to meet with the cohort of students. When returning from the forest to Kinshasa, I organized a meeting with those who were supported by Bonobo Alive to learn more about their current educational status and their plans for the time when they finish school or university. When we met in the project’ office, we were joined by Prof. Desire Musuyu Muganz and it was actually nice to see three generations gathering around one table. Having received support from Bonobo Alive all the way through his academic carrier, Muganza who is now professsor at Kinshasa University was a competent consultant. One topic that the students brought up was the ambiguity in terms of finding professional positions and the potential of Bonobo Alive and other conservation agencies to promote this. On my side, I prodigated academic advices and expressed my wish for more communication with them. Being realistic regarding the fragile economy in general and the cultural constrains for a professional carrier for young women in particular, the struggle for young people to transform university degrees into job opportunities will continue. However, investing into someone’s education is like throwing a pebble into a lake: it induces waves that can move on and may have decisive effects at a later time. Thus, in which direction the young people may go, the initial move has been achieved”.
Tommasos’ engagement makes a crucial contribution to Bonobo Alive and more of this is needed to convert ideas into being. This years funding for the education project came from Rettet den Regenwald
and private donors who care about wild bonobos and their native environment.
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Einen Bonobo für zu Hause Lobbyarbeit ist wichtig – vor allem dann, wenn man seine Ziele ausschließlich über Spenden erreichen kann. Und es sind neue Gesichter, die für die Aktionen von Bonobo Alive werben. Portraits von Iris (links), Dango (mitte) und Parvati (rechts) schmücken die neuen T-Shirts, die ab April verfügbar sein werden. Für die professionelle Gestaltung konnte der Verein das in Dresden beheimatete Design- und Medienstudio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) gewinnen. Nachdem klar war, welchen Zweck die Aktion verfolgt, entschied sich RODEORATIO spontan, die Leistung dem Verein als Spende zukommen zu lassen und trägt so auf seine Weise zum Arten- und Naturschutz bei. A bonobo for your home Lobbying is important - especially when you can only achieve your goals through donations. And there are new faces promoting this campaign of Bonobo Alive. Portraits of Iris (left), Dango (center), and Parvati (right) adorn the new T-shirts, which will be available from April onwards. To realize the initiative, Bonobo Alive was able to win over the Dresden-based design and media studio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) for the professional design. Once it was clear what the purpose of the campaign was, RODEORATIO spontaneously decided to contribute its service as a donation and, by doing so, participate in species and nature conservation in its own way.

Bestandsaufnahme im Salonga ( Bild 1 ) Das Überleben vieler Wildtiere ist akut bedroht. Überall auf der Welt sind Forscher und Naturschützer unterwegs, um Populationszählungen durchzuführen und so den Grad der Bedrohung mit Zahlen zu belegen. Die Ergebnisse derartiger Volkszählungen geben Auskunft über den derzeitigen Status quo. Noch wichtiger als aktuelle Zahlen sind Trendabschätzungen, wie sich Wildtierbestände über bestimmte Zeiträume ändern. Verlässliche Zahlen die solche Rückschlüsse erlauben sind jedoch vergleichsweise selten. Erstens sind Bestandszählungen logistisch aufwendig und kostspielig. Zweitens kommen oftmals unterschiedliche Methoden zum Einsatz weshalb die Ergebnisse aus Studie A nicht unbedingt mit denen von Studie B vergleichbar sind. Drittens konzentrieren sich Zählungen bevorzugt auf kleine Arealen und werden dann auf größere Gebiete übertragen, eine Methode die fehleranfällig ist. Eine im Dezember 2024 veröffentlichte Studie präsentiert Zahlen zur Bestandsentwicklung der Bonobo-Population im Salonga Nationalpark . Anders als früheren Arbeiten berücksichtigte Mattia Bessone ( Bild 2 ) und seine Koautoren in ihrer Analyse Bestandszahlen, die über einen langen Zeitraum und an unterschiedlichen Standorten des Parks aufgenommen wurden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Salonga nach wie vor Heimat einer der größten Bonobo-Populationen ist und damit für den Schutz dieser Menschenaffenart einen besonderen Stellenwert hat. Allerdings deuten die Zahlen auf einen Rückgang der Population hin. Die bisherigen Schutzmaßnahmen reichen demnach nicht aus, Bonobos in dem größten Schutzgebiet der Cuvette Central zu schützen. Wie viele Bonobos in den Wäldern südlich des Kongoflusses leben ist nicht bekannt und Schutzbemühungen werden sich auch in Zukunft auf jene Wälder konzentrieren, die unter der Kontrolle der kongolesischen Naturschutzbehörde stehen. Eine Strategie, die bislang kaum Beachtung findet wäre, die Pufferzone, die den Park umgibt mit Hilfe der dort siedelnden Bevölkerung zu nutzen. Zum einen würden davon unmittelbar die dort lebenden Bonobos profitieren. Andererseits wäre das ein zusätzliches Mittel, Jägern daran zu hindern, in das Schutzgebiet einzudringen. Zusätzlichen man power für den Bonoboschutz zu rekrutieren kann, dass zeigen die jahrelangen Bemühungen von Bonobo Alive, den Lebensraum der Menschenaffen und anderer bedrohter Arten sicherer machen.

Der tropische Regenwald ist ein Lebensraum in dem praktisch nie Futterknappheit herrscht. Das ganze Jahr über liefern Bäume und Lianen Früchte, der Boden ist bedeckt mit proteinreichen Krautpflanzen und in den feuchten Uferbereichen der Bäche und Flüsse finden sich Insektenlarven und anderes Getier.

Das Säckchen sieht aus wie ein Utensil aus dem Spielzeugregal, es ist handtellergross, elastisch und mit Sand gefüllt. Ein Ende ist mit einer Nylonschnur verbunden. Jetzt nimmt Tanguy Deville die Schnur in die Hand, ein prüfender Blick in die Baumkrone, dann lässt er das Säckchen an der Schnur kreisen.

Es ist 14 Uhr, das Dorf Nganda brütet in der Mittagshitze. Der Vorplatz der Krankenstation liegt im Schatten von Brotbäumen und Ölpalmen. Ein guter Ort, um den Studenten, die vor wenigen Tagen aus der Hauptstadt Kinshasa gekommen sind, die ersten Lektionen zur Arbeit unter Feldbedingungen zu erteilen.

Menschen sind Raubtiere, die Jagd hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. In einer Zeit, in der vegane Lebensweise Konjunktur hat, ist diese Auffassung nicht gerade populär. Anthropologen und Evolutionsbiologen vertreten jedoch die Meinung, dass Beutemachen und Fleischverzehr folgenschwere Schaltstellen in der Entwicklung unserer Spezies waren.

Affenkinder werden als Nesthocker geboren die ohne ständige Betreuung und massive Unterstützung nicht überleben. Mütter sind 24 Stunden im Einsatz und fungieren nicht nur als Tankstelle und Transportvehikel, sondern stellen eine Ressource bereit, die sich am besten mit sozialer Fürsorge beschreiben lässt.