From the forest to the campus: Bonobo Alive promotes young women

Dezember 2023
Vom Regenwald an die Uni: Bonobo Alive fördert junge Frauen
Sephora (Bild) ist 22 Jahre alt und hat im Herbst ihre Ausbildung an der Uni Kinshasa beendet. Aufgewachsen ist sie in Lompole, einem kleinen Urwalddorf am Rande des Salonga Nationalpark. In ihrem Alter haben Frauen die im Dorf bleiben bereits ein oder mehrere Kinder, verbringen die Tage auf dem Feld und kümmern sich um Haus und Hof. Neben der Versorgung der eigenen Familie helfen sie oft auch noch bei Verwandten. Sie sind der Motor, der das Leben in den Dörfern am Laufen hält, produzieren sie doch den Löwenanteil dessen, was im Dorf verzehrt wird. Für schulische oder berufliche Ausbildung bleibt da wenig Raum. Seit Bonobo Alive die Lehrer der Dorfschulen finanziell unterstützt, wird regelmäßig unterrichtet und fast alle Mädchen und Jungen absolvieren die Grundschule. Danach ist für die meisten von ihnen Schluss. Das Interesse an weiterer Ausbildung ist zwar groß, kostet jedoch Geld und bedeutet, dass die Jugendlichen vom Dorf in die Stadt ziehen müssen. Für Mädchen und junge Frauen stellt das ein besonderes Hindernis dar. Vor der Verheiratung zahlt der zukünftige Mann ein Brautgeld; für die Familie der Braut ist die Eheschließung also eine lukrative Angelegenheit. Aber die lange Ausbildung kollidiert mit dem traditionellen Rollenverständnis, verhindert sie doch, dass die junge Frau auch zügig die familiären Aufgaben übernimmt. Gemeinsam mit dem Verein „Rettet den Regenwald e.V.“ unterstützt Bonobo Alive junge Frauen bei ihrer beruflichen oder akademischen Ausbildung. Der Weg bis zum Abschluss ist lang und voller Hindernisse und die Ausbildungsförderung noch lange kein Garant für einen erfolgreichen Abschluss. Die Nachricht, dass Sephora, die seit langer Zeit gefördert wurde, ihre Ausbildung nun erfolgreich beendet hat, ist deshalb eine Erfolgsmeldung. Und die Chancen, dass ihr das Ökonomiestudium auch den Einstieg ins Berufsleben ermöglicht, sind nicht schlecht. Trotz mangelnder Wirtschaftskraft boomt das Geschäftsleben in der Hauptstadt und die zahlreichen internationalen Organisationen sind ständig auf der Suche nach gut ausgebildeten Ortskräften. Für die anderen jungen Frauen, die derzeit durch die beiden Vereine auf dem Weg zu einem Berufs- oder Uni-Abschluss gefördert werden, ist Sephora ein Vorbild dafür, das gesteckte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
December 2023
From the forest to the campus: Bonobo Alive promotes young women
Sephora (photo) is 22 years old and has just finished her education at the University of Kinshasa. She grew up in Lompole, a small forest village on the edge of Salonga National Park. In the village, most of her age mates have one or more children, spend their days in the fields and are fully in charge of domestic affairs. In addition to running their own family, they are often obliged to help out relatives. It is women who keep life in the villages going; they produce the lion's share of what is consumed and cover the vast majority of childcare. Not surprisingly, there is little room left for education. Ever since Bonobo Alive started to support the teachers at the village schools, lessons are provided rather regularly and almost all girls and boys complete primary school. Thereafter however, education terminates for most of them. Although there is interest in more education, continuing with school costs money and means that the young people have to move from the village to the city. For girls and young women, this poses a severe obstacle. Before marriage, the future husband pays a bride wealth; for the bride's family, marriage is lucrative. Yet, the long period of training clashes with the traditional understanding of gender roles as it prevents young women from taking over the work load of running a household. Together with the association “Rettet den Regenwald e.V.” (Save the Rainforest), Bonobo Alive supports young women in their vocational and academic training. The road to graduation is long and full of obstacles, and educational support alone does not yet guarantee success. The news that Sephora, who has been supported for a long time, has completed her training is therefore a success story. And the chances that her economics degree will help her to find a job are not bad at all. Despite the lack of economic power, business life in the capital is booming and the many international organisations that operate in DRC are constantly on the lookout for well-trained staff. For the young women who are currently being supported by “Rettet den Regenwald” and Bonobo Alive, Sephora obtaining the degree is perhaps an incentive for holding on to an ambitious goal.
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Einen Bonobo für zu Hause Lobbyarbeit ist wichtig – vor allem dann, wenn man seine Ziele ausschließlich über Spenden erreichen kann. Und es sind neue Gesichter, die für die Aktionen von Bonobo Alive werben. Portraits von Iris (links), Dango (mitte) und Parvati (rechts) schmücken die neuen T-Shirts, die ab April verfügbar sein werden. Für die professionelle Gestaltung konnte der Verein das in Dresden beheimatete Design- und Medienstudio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) gewinnen. Nachdem klar war, welchen Zweck die Aktion verfolgt, entschied sich RODEORATIO spontan, die Leistung dem Verein als Spende zukommen zu lassen und trägt so auf seine Weise zum Arten- und Naturschutz bei. A bonobo for your home Lobbying is important - especially when you can only achieve your goals through donations. And there are new faces promoting this campaign of Bonobo Alive. Portraits of Iris (left), Dango (center), and Parvati (right) adorn the new T-shirts, which will be available from April onwards. To realize the initiative, Bonobo Alive was able to win over the Dresden-based design and media studio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) for the professional design. Once it was clear what the purpose of the campaign was, RODEORATIO spontaneously decided to contribute its service as a donation and, by doing so, participate in species and nature conservation in its own way.

Bestandsaufnahme im Salonga ( Bild 1 ) Das Überleben vieler Wildtiere ist akut bedroht. Überall auf der Welt sind Forscher und Naturschützer unterwegs, um Populationszählungen durchzuführen und so den Grad der Bedrohung mit Zahlen zu belegen. Die Ergebnisse derartiger Volkszählungen geben Auskunft über den derzeitigen Status quo. Noch wichtiger als aktuelle Zahlen sind Trendabschätzungen, wie sich Wildtierbestände über bestimmte Zeiträume ändern. Verlässliche Zahlen die solche Rückschlüsse erlauben sind jedoch vergleichsweise selten. Erstens sind Bestandszählungen logistisch aufwendig und kostspielig. Zweitens kommen oftmals unterschiedliche Methoden zum Einsatz weshalb die Ergebnisse aus Studie A nicht unbedingt mit denen von Studie B vergleichbar sind. Drittens konzentrieren sich Zählungen bevorzugt auf kleine Arealen und werden dann auf größere Gebiete übertragen, eine Methode die fehleranfällig ist. Eine im Dezember 2024 veröffentlichte Studie präsentiert Zahlen zur Bestandsentwicklung der Bonobo-Population im Salonga Nationalpark . Anders als früheren Arbeiten berücksichtigte Mattia Bessone ( Bild 2 ) und seine Koautoren in ihrer Analyse Bestandszahlen, die über einen langen Zeitraum und an unterschiedlichen Standorten des Parks aufgenommen wurden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Salonga nach wie vor Heimat einer der größten Bonobo-Populationen ist und damit für den Schutz dieser Menschenaffenart einen besonderen Stellenwert hat. Allerdings deuten die Zahlen auf einen Rückgang der Population hin. Die bisherigen Schutzmaßnahmen reichen demnach nicht aus, Bonobos in dem größten Schutzgebiet der Cuvette Central zu schützen. Wie viele Bonobos in den Wäldern südlich des Kongoflusses leben ist nicht bekannt und Schutzbemühungen werden sich auch in Zukunft auf jene Wälder konzentrieren, die unter der Kontrolle der kongolesischen Naturschutzbehörde stehen. Eine Strategie, die bislang kaum Beachtung findet wäre, die Pufferzone, die den Park umgibt mit Hilfe der dort siedelnden Bevölkerung zu nutzen. Zum einen würden davon unmittelbar die dort lebenden Bonobos profitieren. Andererseits wäre das ein zusätzliches Mittel, Jägern daran zu hindern, in das Schutzgebiet einzudringen. Zusätzlichen man power für den Bonoboschutz zu rekrutieren kann, dass zeigen die jahrelangen Bemühungen von Bonobo Alive, den Lebensraum der Menschenaffen und anderer bedrohter Arten sicherer machen.

Bildungsförderung ist ein wichtiges Element im Portfolio von Bonobo Alive. Die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sind im ländlichen Raum besonders rar; der Schulbetrieb steht generell auf schwachen Füssen, endet früh und die Infrastruktur für diejenigen, die ihre Ausbildung fortsetzen möchten, fehlt.

Der tropische Regenwald ist ein Lebensraum in dem praktisch nie Futterknappheit herrscht. Das ganze Jahr über liefern Bäume und Lianen Früchte, der Boden ist bedeckt mit proteinreichen Krautpflanzen und in den feuchten Uferbereichen der Bäche und Flüsse finden sich Insektenlarven und anderes Getier.

Das Säckchen sieht aus wie ein Utensil aus dem Spielzeugregal, es ist handtellergross, elastisch und mit Sand gefüllt. Ein Ende ist mit einer Nylonschnur verbunden. Jetzt nimmt Tanguy Deville die Schnur in die Hand, ein prüfender Blick in die Baumkrone, dann lässt er das Säckchen an der Schnur kreisen.

Es ist 14 Uhr, das Dorf Nganda brütet in der Mittagshitze. Der Vorplatz der Krankenstation liegt im Schatten von Brotbäumen und Ölpalmen. Ein guter Ort, um den Studenten, die vor wenigen Tagen aus der Hauptstadt Kinshasa gekommen sind, die ersten Lektionen zur Arbeit unter Feldbedingungen zu erteilen.

Menschen sind Raubtiere, die Jagd hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. In einer Zeit, in der vegane Lebensweise Konjunktur hat, ist diese Auffassung nicht gerade populär. Anthropologen und Evolutionsbiologen vertreten jedoch die Meinung, dass Beutemachen und Fleischverzehr folgenschwere Schaltstellen in der Entwicklung unserer Spezies waren.

Affenkinder werden als Nesthocker geboren die ohne ständige Betreuung und massive Unterstützung nicht überleben. Mütter sind 24 Stunden im Einsatz und fungieren nicht nur als Tankstelle und Transportvehikel, sondern stellen eine Ressource bereit, die sich am besten mit sozialer Fürsorge beschreiben lässt.