Blog-Layout

Hunting antelopes with electronic devices

Blauducker sind so groß wie Feldhasen und werden von Bonobos häufig gejagt.

Blue duikers have the size of a rabbit and account for a large proportion of prey species hunted by bonobos.

Mit Kamerafalle und Sender auf Antilopenjagd

Der tropische Regenwald ist ein Lebensraum in dem praktisch nie Futterknappheit herrscht. Das ganze Jahr über liefern Bäume und Lianen Früchte, der Boden ist bedeckt mit proteinreichen Krautpflanzen und in den feuchten Uferbereichen der Bäche und Flüsse finden sich Insektenlarven und anderes Getier. Bei der Suche nach Pflanzennahrung spielt Erfahrung und Ausdauer eine wichtige Rolle. Schwieriger hingegen ist das Auffinden von Beutetieren. Waldantilopen werden von Leoparden, Bonobos und Menschen gejagt, sie sind relativ klein und Einzelgänger. Trotz der versteckten Lebensweise spüren Bonobos ihre Beute auf. Unklar ist bislang, woran sie sich dabei orientieren. Von unseren Langzeitbeobachten können wir schon sagen, dass sie nicht jeden Ducker, der ihnen über den Weg läuft, jagen. Unklar bleibt bisher, ob sie die Reviere der Antilopen kennen und in den Jagdmodus schalten, sobald sie sich diesem nähern – oder es einfach dem Zufall oder ihrem Appetit überlassen. Im Studiengebiet gibt es fünf Duckerarten. Sie sind keine seltenen Tiere, über ihre Lebensweise ist jedoch kaum etwas bekannt und die Räuber-Beute-Beziehung zwischen Bonobos und den Antilopen ist noch völlig unerforscht. Im Wald von LuiKotale sind jetzt Studenten und Wissenschaftler der Universitäten Kinshasa und Konstanz dabei, mehr über die Waldantilopen in Erfahrung zu bringen. Dazu werden einige Tiere mit Netzen gefangen und mit Sendern ausgerüstet, die Auskunft über den Aufenthaltsort, Bewegungen im Revier und andere Verhaltensweisen der Antilopen liefern. Das Halsband an dem der Sender befestigt ist, ist so programmiert, dass es nach einer bestimmten Zeit von allein abfällt. Mit Hilfe von Kamerafallen ermittelt die Doktorandin Nadia Balduccio vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz die Populationsdichte der verschiedenen Duckerarten. Die Beobachtungen zum Jagdverhalten der Bonobos machen deutlich, dass die Menschenaffen für den Fortbestand der Antilopen keine Gefahr darstellen. Offen ist hingegen die Frage, ob das auch für die Jagd durch Menschen gilt. Die Jäger aus dem Dorf lassen die Forscher bereitwillig über die Schulter schauen und geben auf diese Weise Einblicke in einen sensiblen Lebensbereich, der für alle, die sich darum bemühen, Wildtiere zu schützen, besonders aufschlussreich ist.

Hunting antelopes with electronic devices

The African rainforest is a habitat where food is almost always abundant. Trees and lianas provide fruit all year round, the ground is covered with protein-rich herbaceous plants and the soft soil along riverbanks is home for insect larvae and other small creatures. Experience and perseverance play an important role in the search for plant food. However, finding mobile prey is more difficult. Forest antelopes are hunted by leopards, bonobos and humans; they are relatively small and solitary animals. Despite their hidden lifestyle, bonobos do find their prey although it is not yet clear, how they navigate to encounter it. From long-term observations, we can already say that they do not hunt every duiker that crosses their path. Do they know the antelopes' territories and switch into hunting mode as soon as they approach them, or do they depend on chance encounters? Five species of duiker live in the study area and none of them is rare. Yet, very little is known about their life style and the predator-prey relationship between bonobos and the antelopes remains completely unexplored. In the LuiKotale forest, students and scientists from the Universities of Kinshasa (DRC) and Konstanz (Germany) have launched a project to explore the life style of forest antelopes. To do so, some of antelopes are being caught in nets and fitted with transmitters to monitor their movements in their territory, activity patterns and parameters that are indicative of stress. The collar to which the transmitter is attached is programmed in a way that it drops off by itself after a certain period of time. PhD student Nadia Balduccio from the Max Planck Institute of Animal Behaviour in Konstanz contributes to this project by using camera traps to assess the population density of the various duiker species. While observations of the bonobos' hunting behaviour indicate that the apes do not pose a threat to the survival of the antelopes, the question remains whether the same applies to hunting by humans. The hunters from the villages allow researchers look over their shoulders and in this way provide insights into a sensitive segment of their life style that is particularly informative for all those who endeavor to protect wild animals.

Neuer Text

2. Januar 2025
Bildungsförderung ist ein wichtiges Element im Portfolio von Bonobo Alive. Die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sind im ländlichen Raum besonders rar; der Schulbetrieb steht generell auf schwachen Füssen, endet früh und die Infrastruktur für diejenigen, die ihre Ausbildung fortsetzen möchten, fehlt.
22. November 2024
Familiensinn wird oft als ein besonderes Merkmal unserer eigenen Spezies angesehen und tatsächlich beschränkt sich bei nichtmenschlichen Primaten Fürsorge nahezu ausschließlich auf jene zwischen Mutter und Kind.
2. Oktober 2024
In sozialen Gruppen geht es selten gerecht zu. Da Gruppenmitglieder ähnliche Bedürfnisse und Interessen haben wird konkurriert, selbst wenn genug für alle da wäre.
13. August 2024
Liebe Freunde und Förderer von Bonobo Alive, regelmäßig berichten wir über das, was Forscher und Naturschützer im Wald von LuiKotale mit den Bonobos erleben.
16. Juli 2024
Die Aufzucht von Nachkommen fällt bei vielen Tierarten in den Zuständigkeitsbereich von Weibchen und bei Säugetieren ist der mütterliche Aufwand gewaltig.
19. Juni 2024
Freilebende Primaten an die Nähe von Menschen zu gewöhnen ist oft eine besondere Herausforderung. Geduld, Beharrlichkeit und Geschick sind erforderlich, damit die Wildtiere ihre natürliche Furcht vor dem Hauptfeind Mensch ablegen.
8. Mai 2024
Das Dorf Lompole ist 600 km von der Hauptstadt Kinshasa entfernt, keine besonders große Entfernung in einem Land mit zwei Zeitzonen. Dennoch liegen die Orte in verschiedenen Welten.
16. April 2024
Treten unterschiedliche Tierarten miteinander in Kontakt, geschieht das nicht unbedingt mit Absicht und der Nutzen ist häufig einseitig. Raubtiere kennen die Orte, die von Beutetieren aufgesucht werden, orientieren sich an deren Lautäußerungen oder ihrem Geruch.
16. März 2024
Der Tag im Forschungscamp LuiKotale wird in erster Linie durch die Bonobos bestimmt. Die Assistenten, die in den Wald gehen, absolvieren einen Arbeitstag von 12 bis 14 Stunden.
21. Dezember 2023
Sephora (Bild) ist 22 Jahre alt und hat im Herbst ihre Ausbildung an der Uni Kinshasa beendet. Aufgewachsen ist sie in Lompole, einem kleinen Urwalddorf am Rande des Salonga Nationalpark.
16. Oktober 2023
Der Weg vom Camp zu den Bonobos ist fast immer ziemlich lang und als Sonya und Colin losgegangen sind, war es noch dunkel. Inzwischen hat sich der Himmel rosa gefärbt und sie machen ihre Stirnlampen aus.
von websitebuilder 15. August 2023
Das Säckchen sieht aus wie ein Utensil aus dem Spielzeugregal, es ist handtellergross, elastisch und mit Sand gefüllt. Ein Ende ist mit einer Nylonschnur verbunden. Jetzt nimmt Tanguy Deville die Schnur in die Hand, ein prüfender Blick in die Baumkrone, dann lässt er das Säckchen an der Schnur kreisen.
von websitebuilder 1. Juli 2023
Es ist 14 Uhr, das Dorf Nganda brütet in der Mittagshitze. Der Vorplatz der Krankenstation liegt im Schatten von Brotbäumen und Ölpalmen. Ein guter Ort, um den Studenten, die vor wenigen Tagen aus der Hauptstadt Kinshasa gekommen sind, die ersten Lektionen zur Arbeit unter Feldbedingungen zu erteilen.
von websitebuilder 21. Mai 2023
Die Kommunikation mit dem Team im Camp von LuiKotale funktioniert über ein Funkgerät. Ein hoher Antennenmast sorgt dafür, dass die Signale aus der Lichtung über die Baumkronen nach Norden abstrahlen.
1. April 2023
Menschen sind Raubtiere, die Jagd hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. In einer Zeit, in der vegane Lebensweise Konjunktur hat, ist diese Auffassung nicht gerade populär. Anthropologen und Evolutionsbiologen vertreten jedoch die Meinung, dass Beutemachen und Fleischverzehr folgenschwere Schaltstellen in der Entwicklung unserer Spezies waren.
2. Februar 2023
Affenkinder werden als Nesthocker geboren die ohne ständige Betreuung und massive Unterstützung nicht überleben. Mütter sind 24 Stunden im Einsatz und fungieren nicht nur als Tankstelle und Transportvehikel, sondern stellen eine Ressource bereit, die sich am besten mit sozialer Fürsorge beschreiben lässt.
1. Januar 2023
Weltweit sind Wildtiere gefährdet und die Hochrechnungen von Naturschutzbehörden können alarmierender nicht sein. Besonders groß ist die Gefahr für Arten, die eine langsame Entwicklung durchmachen.
Share by: