Nachruf auf Axel Friedrich

Axel beim Soundcheck
Liebe Freunde und Förderer von Bonobo Alive, regelmäßig berichten wir über das, was Forscher und Naturschützer im Wald von LuiKotale mit den Bonobos erleben. Daneben gibt es auch Berichte über Menschen, die mit dem, was Bonobo Alive beabsichtigt in besonderer Verbindung stehen.
Im August findet sich in den News ausnahmsweise kein Bericht, sondern lediglich der Hinweis auf einen
Brief aus dem Wald.
Bonobos sind medienwirksame Primaten und LuiKotale zieht immer wieder Menschen an, die das Leben wilder Bonobos dokumentieren möchten.
Der
Filmemacher Axel Friedrich war vor knapp 10 Jahren zusammen mit dem
Kameramann Thomas Keffel da, um "die Affenapotheke"
(arte/ZDF) zu drehen. Seither blieb er dem Projekt mental und emotional eng verbunden.
Der Anlass, gerade jetzt darüber zu berichten ist traurig, denn Axel Friedrich erlag in diesem Jahr einer schweren Krankheit.
Das Stimmungsbild, was beim Lesen der Feldpost entsteht, reflektiert berufliche Leidenschaft, Abenteuerlust und die Faszination, die vom hautnahen Erleben wilder Tiere und ihres natürlichen Lebensraums ausgeht.
Einen Nachruf auf Axel Friedrich und seine Arbeit, finden sie in der
Feldpost.
Neuer Text

Einen Bonobo für zu Hause Lobbyarbeit ist wichtig – vor allem dann, wenn man seine Ziele ausschließlich über Spenden erreichen kann. Und es sind neue Gesichter, die für die Aktionen von Bonobo Alive werben. Portraits von Iris (links), Dango (mitte) und Parvati (rechts) schmücken die neuen T-Shirts, die ab April verfügbar sein werden. Für die professionelle Gestaltung konnte der Verein das in Dresden beheimatete Design- und Medienstudio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) gewinnen. Nachdem klar war, welchen Zweck die Aktion verfolgt, entschied sich RODEORATIO spontan, die Leistung dem Verein als Spende zukommen zu lassen und trägt so auf seine Weise zum Arten- und Naturschutz bei. A bonobo for your home Lobbying is important - especially when you can only achieve your goals through donations. And there are new faces promoting this campaign of Bonobo Alive. Portraits of Iris (left), Dango (center), and Parvati (right) adorn the new T-shirts, which will be available from April onwards. To realize the initiative, Bonobo Alive was able to win over the Dresden-based design and media studio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) for the professional design. Once it was clear what the purpose of the campaign was, RODEORATIO spontaneously decided to contribute its service as a donation and, by doing so, participate in species and nature conservation in its own way.

Bestandsaufnahme im Salonga ( Bild 1 ) Das Überleben vieler Wildtiere ist akut bedroht. Überall auf der Welt sind Forscher und Naturschützer unterwegs, um Populationszählungen durchzuführen und so den Grad der Bedrohung mit Zahlen zu belegen. Die Ergebnisse derartiger Volkszählungen geben Auskunft über den derzeitigen Status quo. Noch wichtiger als aktuelle Zahlen sind Trendabschätzungen, wie sich Wildtierbestände über bestimmte Zeiträume ändern. Verlässliche Zahlen die solche Rückschlüsse erlauben sind jedoch vergleichsweise selten. Erstens sind Bestandszählungen logistisch aufwendig und kostspielig. Zweitens kommen oftmals unterschiedliche Methoden zum Einsatz weshalb die Ergebnisse aus Studie A nicht unbedingt mit denen von Studie B vergleichbar sind. Drittens konzentrieren sich Zählungen bevorzugt auf kleine Arealen und werden dann auf größere Gebiete übertragen, eine Methode die fehleranfällig ist. Eine im Dezember 2024 veröffentlichte Studie präsentiert Zahlen zur Bestandsentwicklung der Bonobo-Population im Salonga Nationalpark . Anders als früheren Arbeiten berücksichtigte Mattia Bessone ( Bild 2 ) und seine Koautoren in ihrer Analyse Bestandszahlen, die über einen langen Zeitraum und an unterschiedlichen Standorten des Parks aufgenommen wurden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Salonga nach wie vor Heimat einer der größten Bonobo-Populationen ist und damit für den Schutz dieser Menschenaffenart einen besonderen Stellenwert hat. Allerdings deuten die Zahlen auf einen Rückgang der Population hin. Die bisherigen Schutzmaßnahmen reichen demnach nicht aus, Bonobos in dem größten Schutzgebiet der Cuvette Central zu schützen. Wie viele Bonobos in den Wäldern südlich des Kongoflusses leben ist nicht bekannt und Schutzbemühungen werden sich auch in Zukunft auf jene Wälder konzentrieren, die unter der Kontrolle der kongolesischen Naturschutzbehörde stehen. Eine Strategie, die bislang kaum Beachtung findet wäre, die Pufferzone, die den Park umgibt mit Hilfe der dort siedelnden Bevölkerung zu nutzen. Zum einen würden davon unmittelbar die dort lebenden Bonobos profitieren. Andererseits wäre das ein zusätzliches Mittel, Jägern daran zu hindern, in das Schutzgebiet einzudringen. Zusätzlichen man power für den Bonoboschutz zu rekrutieren kann, dass zeigen die jahrelangen Bemühungen von Bonobo Alive, den Lebensraum der Menschenaffen und anderer bedrohter Arten sicherer machen.

Bildungsförderung ist ein wichtiges Element im Portfolio von Bonobo Alive. Die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sind im ländlichen Raum besonders rar; der Schulbetrieb steht generell auf schwachen Füssen, endet früh und die Infrastruktur für diejenigen, die ihre Ausbildung fortsetzen möchten, fehlt.

Der tropische Regenwald ist ein Lebensraum in dem praktisch nie Futterknappheit herrscht. Das ganze Jahr über liefern Bäume und Lianen Früchte, der Boden ist bedeckt mit proteinreichen Krautpflanzen und in den feuchten Uferbereichen der Bäche und Flüsse finden sich Insektenlarven und anderes Getier.

Das Säckchen sieht aus wie ein Utensil aus dem Spielzeugregal, es ist handtellergross, elastisch und mit Sand gefüllt. Ein Ende ist mit einer Nylonschnur verbunden. Jetzt nimmt Tanguy Deville die Schnur in die Hand, ein prüfender Blick in die Baumkrone, dann lässt er das Säckchen an der Schnur kreisen.

Es ist 14 Uhr, das Dorf Nganda brütet in der Mittagshitze. Der Vorplatz der Krankenstation liegt im Schatten von Brotbäumen und Ölpalmen. Ein guter Ort, um den Studenten, die vor wenigen Tagen aus der Hauptstadt Kinshasa gekommen sind, die ersten Lektionen zur Arbeit unter Feldbedingungen zu erteilen.

Menschen sind Raubtiere, die Jagd hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. In einer Zeit, in der vegane Lebensweise Konjunktur hat, ist diese Auffassung nicht gerade populär. Anthropologen und Evolutionsbiologen vertreten jedoch die Meinung, dass Beutemachen und Fleischverzehr folgenschwere Schaltstellen in der Entwicklung unserer Spezies waren.

Affenkinder werden als Nesthocker geboren die ohne ständige Betreuung und massive Unterstützung nicht überleben. Mütter sind 24 Stunden im Einsatz und fungieren nicht nur als Tankstelle und Transportvehikel, sondern stellen eine Ressource bereit, die sich am besten mit sozialer Fürsorge beschreiben lässt.