Social network ensures individual dominance status

Bild 1/Figure 1: Camillo Kopf der Männerkohorte/ Camillo head of the male cohort
Soziales Netz sichert individuellen Dominanzstatus
In sozialen Gruppen geht es selten gerecht zu. Da Gruppenmitglieder ähnliche Bedürfnisse und Interessen haben wird konkurriert, selbst wenn genug für alle da wäre. So vorhersagbar wie das Auftreten von Konflikten, ist oft ihr Ausgang. Dominante Individuen schneiden in der Regel besser ab und limitieren die Optionen anderer Gruppenmitglieder. Konkurrenz ist zwar kein männliches Privileg, die Verhaltensweisen die in diesem Kontext auftreten sind aber meistens auffälliger als jene, die der Regelung von Konflikten zwischen weiblichen Gruppenmitglieder wichtig sind. Bonobos sind in diesem Punkt keine Ausnahme. Unter den erwachsenen Männern besteht ein deutlich abgestuftes Dominanzgefälle. An der Spitze der Hierarchie der im Wald von LuiKotale beheimateten Westkommune steht Camillo (Bild 1). Seit fast zwanzig Jahren behauptet er diese Position, ohne dass es je zu ernsthaften Rebellionen innerhalb der Männerkohorte kam. Was unterscheidet Camillo von anderen Männern? Mit der Alphaposition verbindet sich in erster Linie latente Unduldsamkeit anderen Männern gegenüber, egal ob es um den Zugang zu Futter oder attraktive Weibchen geht. Camillos Beziehungen zu den weiblichen Gruppenmitgliedern sind differenziert und weniger vorhersagbar. Wie gut Camillo mit der gesamten Gruppe vernetzt ist lässt sich derzeit noch nicht sagen. Sicher ist dagegen, dass einzelne Gruppenmitglieder eine besonders wichtige Rolle spielen. Dazu gehört sein Halbbruder Tito und seine Mutter. Jahrelang durchstreiften Camillo und Tito gemeinsam den heimatlichen Wald, bis Tito eines Tages verschwand. Camillos Mutter Marta ist weiterhin sehr präsent und fast immer an seiner Seite. Das heißt, eigentlich ist es umgekehrt, denn bei Bonobos sagen die Mütter wo es langgeht. Beobachtet man Mutter und Sohn, dann entsteht der Eindruck, dass Camillos Dominanzstatus zum Teil auf der Allianz mit Marta basiert. Beobachtungen deuten darauf hin, dass es auch ohne enge Verwandtschaft zu Koalitionen zwischen Männern und Frauen kommen kann. Wie diese entstehen und welchen Einfluss sie auf den Status erwachsener Männer haben, ist Teil einer Studie die Francesca Decina (Bild 2) vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz durchführt. Dazu wertet sie Daten aus, die über viele Jahre aufgenommen wurden und nicht nur den Status der Erwachsenen betrachten, sondern auch Veränderungen berücksichtigen, die mit dem Wechsel vom Pubertierenden zum adulten Bonobo-Mann einhergehen. Anhand dieser Beobachtungen erhofft sich die Forscherin Antworten auf wichtige Fragen zur Lebensgeschichte männlicher Bonobos und der Fähigkeit zum Balanceakt zwischen Dominanzverhalten gegenüber anderen Männern einerseits und freundschaftliche Beziehungen zu erwachsenen Frauen andererseits.
Social network ensures individual dominance status
Social network ensures individual dominance status
Things are rarely fair in social groups. As group members have similar needs and interests, there is competition, even if there were enough for everyone. The outcome of conflicts is often as predictable as their occurrence. Dominant individuals usually do better and limit the options of other group members. Although competition is not a male privilege, the behaviors that occur in this context are usually more conspicuous when males are involved than conflict resolution among females. Bonobos are no exception in this respect. Among adult males, there is a clearly graded dominance gradient. At the top of the hierarchy of the western community in the LuiKotale forest is Camillo (Figure 1). He has held this position for almost twenty years, without any serious rebellion within the male cohort. What distinguishes Camillo from other males? The alpha position is primarily associated with latent intolerance towards other males, regardless of whether it concerns access to food or attractive females. Camillo's relationships with the female group members are differentiated community. What is certain, however, is that some individuals play a particularly important role. For years, Camillo and his half-brother Tito were almost always together until Tito disappeared one day. Camillo's mother Marta is still very much present and almost always on his side. However, it's actually the other way around, because in bonobos the mothers call the shots. However, it's actually the other way around because in bonobos the mothers call the shots. Observing mother and son, one gets the impression that Camillo's dominant status is partly based on his alliance with Marta. Evidence suggests that inter-sexual coalitions do not necessarily depend on close genetic ties. How they emerge and how they affect the status of adult males is part of an ongoing study by Francesca Decina (Figure 2) from the Max-Plank-Institute of Animal Behavior in Konstanz. To this end, she is analyzing data recorded over many years not only to explore the social status of adult males, but also to take into account changes occurring during the transition from adolescence to adulthood. Based on these observations, Francesca expects answers to important questions about the life history of male bonobos and their ability to strike a balance between dominance behavior towards other males on the one hand and friendly relationships with adult females on the other.

Bild 2/Figure 2: Francesca Decina from the Max-Plank-Institute of Animal Behavior in Konstanz
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Einen Bonobo für zu Hause Lobbyarbeit ist wichtig – vor allem dann, wenn man seine Ziele ausschließlich über Spenden erreichen kann. Und es sind neue Gesichter, die für die Aktionen von Bonobo Alive werben. Portraits von Iris (links), Dango (mitte) und Parvati (rechts) schmücken die neuen T-Shirts, die ab April verfügbar sein werden. Für die professionelle Gestaltung konnte der Verein das in Dresden beheimatete Design- und Medienstudio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) gewinnen. Nachdem klar war, welchen Zweck die Aktion verfolgt, entschied sich RODEORATIO spontan, die Leistung dem Verein als Spende zukommen zu lassen und trägt so auf seine Weise zum Arten- und Naturschutz bei. A bonobo for your home Lobbying is important - especially when you can only achieve your goals through donations. And there are new faces promoting this campaign of Bonobo Alive. Portraits of Iris (left), Dango (center), and Parvati (right) adorn the new T-shirts, which will be available from April onwards. To realize the initiative, Bonobo Alive was able to win over the Dresden-based design and media studio RODEORATIO ( https://rodeoratio.de/ ) for the professional design. Once it was clear what the purpose of the campaign was, RODEORATIO spontaneously decided to contribute its service as a donation and, by doing so, participate in species and nature conservation in its own way.

Bestandsaufnahme im Salonga ( Bild 1 ) Das Überleben vieler Wildtiere ist akut bedroht. Überall auf der Welt sind Forscher und Naturschützer unterwegs, um Populationszählungen durchzuführen und so den Grad der Bedrohung mit Zahlen zu belegen. Die Ergebnisse derartiger Volkszählungen geben Auskunft über den derzeitigen Status quo. Noch wichtiger als aktuelle Zahlen sind Trendabschätzungen, wie sich Wildtierbestände über bestimmte Zeiträume ändern. Verlässliche Zahlen die solche Rückschlüsse erlauben sind jedoch vergleichsweise selten. Erstens sind Bestandszählungen logistisch aufwendig und kostspielig. Zweitens kommen oftmals unterschiedliche Methoden zum Einsatz weshalb die Ergebnisse aus Studie A nicht unbedingt mit denen von Studie B vergleichbar sind. Drittens konzentrieren sich Zählungen bevorzugt auf kleine Arealen und werden dann auf größere Gebiete übertragen, eine Methode die fehleranfällig ist. Eine im Dezember 2024 veröffentlichte Studie präsentiert Zahlen zur Bestandsentwicklung der Bonobo-Population im Salonga Nationalpark . Anders als früheren Arbeiten berücksichtigte Mattia Bessone ( Bild 2 ) und seine Koautoren in ihrer Analyse Bestandszahlen, die über einen langen Zeitraum und an unterschiedlichen Standorten des Parks aufgenommen wurden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Salonga nach wie vor Heimat einer der größten Bonobo-Populationen ist und damit für den Schutz dieser Menschenaffenart einen besonderen Stellenwert hat. Allerdings deuten die Zahlen auf einen Rückgang der Population hin. Die bisherigen Schutzmaßnahmen reichen demnach nicht aus, Bonobos in dem größten Schutzgebiet der Cuvette Central zu schützen. Wie viele Bonobos in den Wäldern südlich des Kongoflusses leben ist nicht bekannt und Schutzbemühungen werden sich auch in Zukunft auf jene Wälder konzentrieren, die unter der Kontrolle der kongolesischen Naturschutzbehörde stehen. Eine Strategie, die bislang kaum Beachtung findet wäre, die Pufferzone, die den Park umgibt mit Hilfe der dort siedelnden Bevölkerung zu nutzen. Zum einen würden davon unmittelbar die dort lebenden Bonobos profitieren. Andererseits wäre das ein zusätzliches Mittel, Jägern daran zu hindern, in das Schutzgebiet einzudringen. Zusätzlichen man power für den Bonoboschutz zu rekrutieren kann, dass zeigen die jahrelangen Bemühungen von Bonobo Alive, den Lebensraum der Menschenaffen und anderer bedrohter Arten sicherer machen.

Bildungsförderung ist ein wichtiges Element im Portfolio von Bonobo Alive. Die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sind im ländlichen Raum besonders rar; der Schulbetrieb steht generell auf schwachen Füssen, endet früh und die Infrastruktur für diejenigen, die ihre Ausbildung fortsetzen möchten, fehlt.

Der tropische Regenwald ist ein Lebensraum in dem praktisch nie Futterknappheit herrscht. Das ganze Jahr über liefern Bäume und Lianen Früchte, der Boden ist bedeckt mit proteinreichen Krautpflanzen und in den feuchten Uferbereichen der Bäche und Flüsse finden sich Insektenlarven und anderes Getier.

Das Säckchen sieht aus wie ein Utensil aus dem Spielzeugregal, es ist handtellergross, elastisch und mit Sand gefüllt. Ein Ende ist mit einer Nylonschnur verbunden. Jetzt nimmt Tanguy Deville die Schnur in die Hand, ein prüfender Blick in die Baumkrone, dann lässt er das Säckchen an der Schnur kreisen.

Es ist 14 Uhr, das Dorf Nganda brütet in der Mittagshitze. Der Vorplatz der Krankenstation liegt im Schatten von Brotbäumen und Ölpalmen. Ein guter Ort, um den Studenten, die vor wenigen Tagen aus der Hauptstadt Kinshasa gekommen sind, die ersten Lektionen zur Arbeit unter Feldbedingungen zu erteilen.

Menschen sind Raubtiere, die Jagd hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. In einer Zeit, in der vegane Lebensweise Konjunktur hat, ist diese Auffassung nicht gerade populär. Anthropologen und Evolutionsbiologen vertreten jedoch die Meinung, dass Beutemachen und Fleischverzehr folgenschwere Schaltstellen in der Entwicklung unserer Spezies waren.

Affenkinder werden als Nesthocker geboren die ohne ständige Betreuung und massive Unterstützung nicht überleben. Mütter sind 24 Stunden im Einsatz und fungieren nicht nur als Tankstelle und Transportvehikel, sondern stellen eine Ressource bereit, die sich am besten mit sozialer Fürsorge beschreiben lässt.