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Faces of the Ekongo forest

Fotos wie diese Aufnahme helfen dabei, auch unter weniger günstigen Beobachtungsbedingungen Individuen zu erkennen und tragen dazu bei, die Gesellschaft der Ekongo-Bonobos besser kennenzulernen.

Bild 1: Fotos wie diese Aufnahme helfen dabei, auch unter weniger günstigen Beobachtungsbedingungen Individuen zu erkennen und tragen dazu bei, die Gesellschaft der Ekongo-Bonobos besser kennenzulernen.

Bild 2/Figure 2: Diede Piepenbrock hat im Studium ihre Faszination für Primatenverhalten, Ökologie und Naturschutz entdeckt. Bevor sie nach Ekongo kam, beschäftigte sie sich mit dem Verhalten wilder Klammeraffen in Ecuador.

Diede Piepenbrock discovered her fascination for primate behaviour, ecology and conservation as a student. Before arriving in Ekongo, she studied wild spider monkeys in Ecuador.


Bild 3/Figure 3: Camilo Camacho ist Primatenforscher und Naturschützer aus Kolumbien wo er als Forscher und Projektkoordinator Erfahrungen mit Naturschutzprojekten sammelte.

Camilo Camacho is primate researcher and conservationist from Columbia where he worked as research coordinator for a project focused on the conservation of brown-headed spider monkeys in Ecuador.

 Gesichter im Ekongo-Wald

Freilebende Primaten an die Nähe von Menschen zu gewöhnen ist oft eine besondere Herausforderung. Geduld, Beharrlichkeit und Geschick sind erforderlich, damit die Wildtiere ihre natürliche Furcht vor dem Hauptfeind Mensch ablegen. Oft braucht es Jahre, bis sie ihr Fluchtverhalten einstellen und auch wenn diese Schwelle überschritten ist, kann es noch lange dauern, bis sie Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe dulden. Die Bonobos im Wald von Ekongo begegnen regelmäßig Personen und haben aufgehört, mit Alarmrufen auf die Zweibeiner zu reagieren. Solange sie in den Bäumen sind, lassen sie sich beobachten. Am Boden bleiben sie jedoch noch auf Distanz. 
Um mehr darüber zu erfahren, welche Bonobos in Ekongo leben, werden seit einiger Zeit Kamerafallen verwendet. Ziel ist es, anhand von Nahaufnahmen die verschiedenen Individuen sicher zu identifiziert. Auf diesem Wege kann herausgefunden werden, wer mit wem unterwegs ist, und welche Bonobos sich eher aus dem Weg gehen. Lange Zeit haben die Menschenaffen einen großen Bogen um die Kamerafallen gemacht. Langsam aber sicher legt sich die Abneigung und es gibt erste brauchbare Aufnahmen, anhand derer eine verlässliche Identifikation möglich ist (Bild 1). Diese Methode liefert wichtige Information, ersetzt aber nicht die direkte Beobachtung. Deshalb sind jeden Tag Assistenten im Wald unterwegs. Sie versuchen, den Bonobos möglichst lange auf den Fersen zu bleiben. Das Ekongo-Projekt wird von der Ouwehand Zoo Foundation gefördert. Mit ihrem Engagement hilft die Stiftung, in der Pufferzone des Salonga Nationalparks ein Refugium für Bonobos und andere bedrohte Tierarten zu erhalten. 
Diede Piepenbrock (Bild 2) und Camilo Camacho (Bild 3) sind im März nach Ekongo gekommen und seither gemeinsam mit den kongolesischen Assistenten den scheuen Bonobos auf der Spur. Sie kommt aus den Niederlanden, er aus Kolumbien, aber die beiden sind ein eingespieltes Team was sich bereits von Arbeiten in anderen Naturschutzprojekten her kennt. Bevor Ekongo ihr Domizil wurde, waren sie im benachbarten LuiKotale mit den Bonobos unterwegs, für die menschliche Nähe seit Jahren der Normalzustand ist. Die schwierige Eingewöhnungszeit haben sie gut überstanden und mit Elan sind die beiden dabei, die Bonobos im Ekongo-Wald an sich zu gewöhnen. Noch ist jede Beobachtungstunde hart erkämpft und nicht immer garantiert der morgendliche Marsch zur Nestgruppe Erfolg. Diede und Camilo wissen, dass sie sich einer besonders schwierigen Aufgabe widmen und dass sie mehr über die Bonobos und den Wald erfahren müssen, um den Affen näher zu kommen.            

Faces of the Ekongo forest

Getting wild primates used to tolerate the proximity of humans can be a great challenge. Patience, perseverance and skill are required to overcome their natural fear towards humans, their main enemy. It often takes years until they stop their flight behaviour and even if this threshold is crossed, it can still take a long time before they tolerate people in their immediate vicinity. When the bonobos in the Ekongo forest encounter people, they have stopped reacting to the two-legged creatures with alarm calls. As long as they are in the trees, they can be observed. On the ground, however, they still keep a comfortable distance. In order to learn more about the bonobo society of Ekongo, camera traps have been set up for some time to obtain close-up images so that the different individuals can be identified. The aim is to find out who is travelling with whom and which bonobos tend to avoid each other. For a long time, the shy apes gave camera traps a wide berth. Slowly but surely, this aversion is subsiding and the first images are now available that can be used for reliable identification (Figure 1). This method provides important information, but is no substitute for direct observation. This is why assistants are out in the forest every day trying to stay on the bonobos' heels for as long as possible. The Ekongo Project is funded by the Ouwehand Zoo Foundation. With this commitment, the Foundation helps protecting bonobos and other endangered species in the buffer zone of Salonga National Park. Diede Piepenbrock (Figure 2) and Camilo Camacho (Figure 3) arrived in Ekongo in March and have been on the trail of the shy bonobos together with the Congolese assistants ever since. She comes from the Netherlands, he from Colombia, but the two are a well-rehearsed team who know each other from previous work in conservation projects. Before making Ekongo their new home, they were out and about in neighbouring LuiKotale where bonobos are accustomed to human proximity since many years. Now they are working hard to get as close as possible to the bonobos in Ekongo. Every hour of observation is still hard-won and the early-morning march to the nest group does not always guarantee success. Diede and Camilo know that they are tackling a particularly difficult task and that they need to learn more about the bonobos and the forest in order to get closer to their goal.

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2. Januar 2025
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